Da unsere Zivilisation neuerdings von neurotisch vagabundierenden Bären gefährdet ist, wollen wir den Ernstfall üben und mit Pfeil und Bogen Jagd auf "Bruno Bär" machen. Bei dieser 'Jagd' wird es genau einen Sieger geben, nämlich denjenigen, der "Bruno" erlegt. Wir beginnen mit Schüssen aus großer Entfernung und nähern uns mit der Gruppe schrittweise dem Ziel, bis der erste Schütze den Bären trifft. Es handelt sich bei diesem Modus gewissermaßen um eine Kombination aus Clout- und Elfmeterschießen.
"Bruno" ist erlegt! Diese Meldung duerfen wir guten Gewissens verkünden. -- Mit knapp 30 Kindern war unsere Bogenjagd hart an der Durchführbarkeitsgrenze. Dennoch haben wir den Eindruck, dass Alle ihr Jägerdasein genossen hatten, wenngleich die ersten Pfeile schon zu Bruch gingen bevor "Bruno" überhaupt gesichtet wurde... Nach einem kurzen Einschiessen sind wird auf die Pirsch gegangen. Kurzerhand war der Bär ausgemacht und mit dem Fernglas zu erspähen. Im Näherkommen wurden die wilden Spekulationen über das Bärendasein konkreter, bis hin zu Befürchtungen wie: "Der ist ja aus Eisen! Da geht meine Pfeilspitze kaputt, wenn ich ihn treffe!". Letztendlich musste sich "Bruno" der lärmenden Übermacht geschlagen geben. Der Bärentöter heisst Christoph Schütz und wurde mangels Bärenfell mit Gummi- und Stoffbärchen belohnt. Alle übrigen 2. Plätze erfreuten sich kleinerer Portionen Gummibärenfell. Getränke gab es als Spende vom Getränkemarkt Pawlik. Die ansonsten trockene Veranstaltung wurde von Petrus pünktlich durch Gewitter mit Platzregen beendet. Für diese Nachsichtigkeit sind wir dankbar. -- Falls einer der Teilnehmer das Zauberfernglas (mit dem man aus einem Bären zwei machen kann) versehentlich mit nach Hause genommen hat, möge er es bitte im Fundbüro abgeben.
Was wir nicht wussten, war, dass zeitgleich in den angrenzenden Wäldern verschiedene (echte) Treibjagden stattfanden. So sind wir beim Abräumen unserer 'Beute' noch mit einem (echten) Jäger ins Plaudern gekommen. Wir danken dem freundlichen Herrn für das aufschlussreiche Gespräch und vor allem für sein -- wenn auch schmunzelndes Verständnis unserem 'Placebosport' gegenüber.
Text: Veröffentlichungen im Amts- und Mitteilungsblatt der Gemeinde Leidersbach.