Das "Cloutschießen" ist eine Disziplin im Bogensport, bei der von den Bogenschützen ein in großer Entfernung aufgestelltes Ziel getroffen werden muß. Als Ziel wird traditionell ein an einem Stock angebrachtes Fähnchen oder Lappen (= Clout) verwendet. Die typische Entfernung beim Cloutschießen beträgt 180 Yards, das sind ca. 165 Meter. Um das Clout erstreckt sich ein 4 Yards großes (weiter unterteiltes) Zielfeld.
Historisch betrachtet, stammt das Cloutschießen in seiner 'zivilen' Form aus dem mittelalterlichen England des 15. Jahrhunderts. Aus Sorge vor dem Niedergang dieser Kunst, die schließlich den Engländern entscheidende Vorteile im hundertjährigen Krieg gegen die Franzosen bescherte, erließ König Edward IV. eine Verordnung, gemäß der sich jeder Jüngling ab 6 Jahren nach dem sonntäglichen Kirchgang im Cloutschießen zu üben hatte. So wurde diese Disziplin erhalten und wird heute von der British Long Bow Society (BLBS) gepflegt.
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Der Snipers Club veranstaltet für die Ferienspiele ein Clout-Turnier. Die genauen Termine sind dem Merkblatt der Ferienspiele zu entnehmen.
Das Cloutschießen der Ferienspiele wird nicht streng nach den Regeln der BLBS durchgeführt: Es gibt zwei nach Zuggewicht unterteilte Bogenklassen. In einer Vorrunde zum Aufwärmen wird vom Field-Captain für jede Klasse die Entfernung des Clout festgelegt. Danach folgen sechs Passe. Bei jedem Durchgang schießt jeder Schütze genau einen Pfeil.
Zur Wertung wird der Abstand des Pfeils vom Clout gemessen. Die Abstände aus den sechs Passen werden addiert. Es gewinnt der Schütze mit der kleinsten Abstandssumme. Pfeile, die weiter als 30 Meter vom Clout entfernt stecken, werden mit einem Abstand von 30 Meter gewertet. Bei Gleichstand finden erweiterte Regeln Anwendung, die vor Ort bekannt gegeben werden.
Das Cloutschießen war sehr beliebt und nicht zuletzt wegen des perfekten Wetters ein voller Erfolg. Die schwere Bogenklasse war schwach besetzt, so dass alle Kinder mit dem leichten Bogen geschossen haben. Für die 'starken' Kinder erforderte das zwar ein größeres Geschick, es haben aber alle tapfer gekämpft.
Durch die Zusammenlegung der beiden Klassen konnten wir die ersten sechs Plätze prämieren. Hier sind die Gewinner: Max Pfeiffer 45,9 m / Katharina Papp 72,6 m / Brenton Nebel 86,6 m / Alexander Papp 93,75 m / Adam Nebel 106,3 m / Anna Papp 119,7 m. Die Gewinner bekamen als Preis jeder ein Schmankerl, gespendet von der Metzgerei Scholl. Ein großes "Dankeschön" auch an den Getränkemarkt Pawlik für das Sponsoring der Getränke.
Text: Veröffentlichungen im Amts- und Mitteilungsblatt der Gemeinde Leidersbach.
(*) Quelle: Hubert Sudhues, aus: Traditionell Bogenschiessen, 21/2001